Schaffleisch

Das Fleisch von ausgewachsenen Schafen ist leider eine verkannte Delikatesse, doch kann sich das richtige Stück richtig zubereitet jederzeit mit dem Fleisch anderer Tierarten und Altersgruppen messen.

Ich persönlich jedenfalls möchte das Schaf auch in der Küche nicht missen!

 

Offiziell gilt ein Tier der Gattung Ovis ab dem ersten Geburtstag nicht mehr als Lamm sondern als Schaf. Hierzulande wird jedes Tier, das bis dahin nicht geschlachtet wurde, als sogenanntes Mutterschaf gehalten. Es bekommt also mindestens einmal im Jahr Nachwuchs und sorgt dadurch für kontinuierlichen Nachschub an Lammfleisch.

Mit durchschnittlich 8 Jahren wird das Schaf dafür zu alt und muss seinen Platz in der Herde für ein jüngeres Tier räumen. Üblicherweise wird es dann zu köstlichen Hartwürsten aller Art weiterverarbeitet, aber es geht auch anders:

 

Das dunkelrote, deutlich marmorierte Fleisch älterer Tiere ist eine vielseitige Zutat  für verschiedenste Gericht. Der kräftige, arteigene Geschmack lässt sich je nach Zubereitung umgehen oder gezielt einsetzen.

Teile aus der Keule oder der Schulter z. B. werden für Schmorgerichte verwendet, die erst bei längeren Garzeiten ihr volles Aroma entfalten. Während Lammfleisch dabei zerfallen würde, wird Schaffleisch, ähnlich wie das des Rindes, mürbe und weich.

Hackfleisch vom Schaf ist eine kräftige, geschmackvolle Alternative zu Schwein, Rind oder "gemischt".

Außerdem lässt sich die Lende, also der äußere Rückenmuskel, fast genauso zart und weich kurzbraten oder grillen wie der des Lammes.

 

Einzig zwei Dinge sind bei der Zubereitung von Schaffleisch unbedingt zu beachten:

- hartes, wachsartiges Fett, das sich evtl. im Bindegewebe zwischen den Muskelsträngen gebildet hat, sollte komplett         entfernt werden da es einen strengen Geschmack trägt und den Gerichten eine talgige Konsistenz gibt.

- selbst das älteste Schaf wird butterweich, wenn man ihm nur die Zeit dazu lässt! 

   3 Stunden Garzeit für Schmorgerichte sollten eingeplant werden. Lieber etwas zu lange köcheln als etwas zu kurz!